Die Stiftung für therapeutische Forschung fördert satzungsgemäß medizinisch-wissenschaftliche Forschungsvorhaben mit bis zu 100.000 € pro Projekt. Gedacht ist in diesem Zusammenhang nicht an eine zusätzliche Förderung der an den deutschen Forschungszentren durchgeführten pivotalen Forschungsinitiativen, die im Zusammenhang mit pharmazeutischen Firmen durchgeführt werden, sondern es sollen industrieunabhängige Forschungsinitiativen gefördert werden. Für diese Förderung wählt die Stiftung jährlich neue Themenbereiche aus. Dabei darf sie bei den Forschungsthemen thematische Schwerpunkte setzen. Das endgültige Jahresförderthema wird dann jedoch zusammen mit dem unabhängigen Kuratorium festgelegt.
Mit der Auswahl der geförderten Arbeiten fühlen Stiftungsvorstand, Geschäftsführung und Kuratorium stets am Puls aktueller Trends. Wichtig für die Auswahl der Projekte ist, dass die Arbeiten nicht nur therapierelevant, sondern auch innovativ, intelligent und wissenschaftlich auf höchstem Niveau liegen. Die Themenschwerpunkte werden so eingegrenzt, dass ca. 15 bis 35 Anträge bei der Stiftung eingereicht werden. Das macht nicht nur den Auswahlprozess für das Kuratorium überschaubarer, sondern erhöht auch die Chancen der Antragsteller eine Unterstützung durch die Stiftung zu erhalten.
Über die Bewilligung der Mittel entscheidet das unabhängige Kuratorium der Stiftung, das die eingereichten Anträge nach Form und Inhalt gemäß dem Standard der Deutschen Forschungsgemeinschaft begutachtet und auf ein hohes wissenschaftliches Niveau der geförderten Projekte achtet. Bisher förderte die Stiftung Projekte aus den Therapiebereichen Atemwege, Neurologie, Herz/Kreislauf, Gerinnungshemmung, Dermatologie, Immunologie, Hämostaseologie, Onkologie, Stammzellforschung, Endokrinologie, Rheumatologie und Gender Medizin.
Aus diesen Unterstützungen sind wichtige grundlegende Erkenntnisse entstanden, die dabei helfen, Erkrankungen besser zu verstehen, den Einsatz vorhandener Präparate und Therapien zu erforschen und zu optimieren und Wege zu einer neuen und besseren Patientenversorgung zu ebnen.
Bislang ausgewählte Forschungsprojekte
Seit 2021 ist das Thema „Integrative Präzisionsdiagnostik in der Rheumatologie Korrelation multimodaler Gelenkbildgebung mit quantitativer 3D-Histozytometrie synovialer Gewebe“ von Prof. Dr. Stefan Uderhardt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in der Förderung, welches aus den Bewerbungen zum Themengebiet "Bildgebung und Datenanalyse in der Immundiagnostik und Therapie“ ausgewählt wurde.
Aus dem Themenbereich "Entwicklung neuer therapeutischer Konzepte zur Behandlung seltener Erkrankungen wurde 2019 das Projekt „From bench to bedside: Compound screening identifying novel targets to lower ATXN3 protein levels for the treatment of SCA3“ von Dr. Laura de Boni von der Universität Bonn gefördert.
Im Jahr 2013 wurde das spannende und an Bedeutung zunehmende Thema "Bedeutung der Alterung des Immunsystems für therapeutische Strategien bei Autoimmunerkrankungen" aus dem Bereich Gender Medizin ausgeschrieben, wobei das Projekt: "Secondary humoral immunodeficiency by immune modulation in vasculitides and rheumatoid arthritis – effect of age or premature ageing of the B cell compartment?" von der Arbeitsgruppe Dr. Maria Rizzi aus dem Universitätsklinikum Freiburg vom Kuratorium ausgewählt und befürwortet wurde.
Im Jahr 2012 wurde das Förderthema Neue pharmakologische Ansätze in der Therapie der juvenilen rheumatoiden Arthritis gefördert.
Neue und innovative Wege schlug man auch im Jahr 2011 mit dem Thema "Grundlagenforschung bei Autoimmunerkrankungen mit viszeraler Beteiligung" ein. Dieser Bereich stellt eine wirkliche Nische in der medizinisch-wissenschaftlichen Forschung dar, der sich sehr schwer tut, finanzielle Mittel zu akquirieren. Hier leistete die Stiftung gezielt Unterstützung und einen Beitrag zur Förderung abseits der therapeutischen Forschung bei großen Volkskrankheiten.
Bisherige Themenschwerpunkte
2021
- Immundiagnostik und Therapie
Bildgebung und Datenanalyse in der Immundiagnostik und Therapie
2019
- Gender Medizin
Entwicklung neuer therapeutischer Konzepte zur Behandlung seltener Erkrankungen
2013
- Gender Medizin
Bedeutung der Alterung des Immunsystems für therapeutische Strategien bei Autoimmunerkrankungen
2012
- Autoimmunerkrankungen
Neue pharmakologische Ansätze zur Therapie der juvenilen rheumatoiden Arthritis
2011
- Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen mit viszeraler Organbeteiligung
2010
- Autoimmunerkrankungen
Therapie neuroimmunologischer Erkrankungen durch Modulation von Spingosin-Pathways
2009
- Pneumologie
Therapie von Lungenerkrankungen : immunmodulatorische und antiinflammatorische Ansätze
2008
- Neurologie + Onkologie
Bedeutung von Lysophospholipid-Rezeptoren in der Neuroregeneration, Molekulare Mechanismen der mTOR-Inhibition in der Therapie solider Tumoren
2007
- Cardiovascular + Onkologie
GLP-1 vermittelte Therapieprinzipien: direkte Wirkungen auf das kardiale und vaskuläre und zerebrale System, Hemmung von Wachstumsfaktor- und Hormon- vermittelter Signaltransduktion: molekulare Mechanismen einer multimodalen Therapie des Mammakarzinoms
2006
- Cardiovascular + Onkologie
(Pro)-Renin und Reninrezeptor – pathophysiologische Bedeutung jenseits der Angiotensin II-Synthese, Molekulare Mechanismen der Signaltransduktionsinhibition in der Therapie hämatologischer Erkrankungen
2005 und 2004
- Cardiovascular
Transkriptionale Regulation und Inflammation bei Adipositas und Arteriosklerose
2003
- Cardiovascular
Innovative Ansätze in der Pathogenese und Therapie des metabolischen Syndroms sowie seiner klinischen Endpunkte, Kardiale Regeneration mittels Stamm-/Progenitorzellen